Mensch im Mittelpunkt. Schweizer Qualität.

Der Geburtstag der Schweiz. Mit Blick auf die Rütliwiese besinne ich mich darauf, was die Schweiz zu meiner Heimat macht, was sie aus meiner Sicht unverwechselbar macht. Es ist sauber hier, und die Züge fahren meistens pünktlich. Auch haben wir ein politisches System, das die Bürger*innen mit einbindet und sie den demokratischen Prozess mitgestalten lässt. Aber was mir noch viel mehr auffällt, ist die solide handwerkliche Arbeit, die hier geleistet wird. New York hat eindrückliche Wolkenkratzer. Aber es pfeift zu jeder Ritze rein. Meine Tante, welche in England wohnt, berichtete einmal von einem Wasserschaden. Der grösste Stress dabei war, dass sie bei allen handwerklichen Arbeiten, die dann rasch benötigt wurden, eigentlich selber hätte wissen müssen, wie es geht, um kontrollieren zu können, dass sie nicht über den Tisch gezogen wird. Handwerker in England kommen, machen die Arbeit ‘halbbatzig’ und sind mit dem Lohn über alle Berge. Handwerker in der Schweiz machen Qualitätsarbeit.
Gutes Handwerk hat in der Schweiz Tradition. Die handwerklichen Berufe werden ordentlich entlöhnt und geniessen gesellschaftliches Ansehen. Leider wird das duale Bildungssystem aber immer mehr unter Druck gesetzt durch die Überzeugung, dass gute Bildung studieren heisst. Egal welche Ausbildung man genossen hat: am Schluss zählt die handwerkliche Qualität, mit welcher man das Gelernte in der Welt implementiert.
Ich persönlich bin der Meinung, dass die Dauer der theoretischen Ausbildung als Qualitätsmerkmal nicht viel zählt. Worauf es ankommt, ist die am Schluss geleistete Arbeit. Auch nach meinem langen Studium zählt am Schluss, wie ich die Arbeit mache. Das Studium alleine garantiert nichts bezüglich der Qualität der geleisteten Arbeit.
Politisch sollte sich die Schweiz auf das Merkmal ihres Markennamens ‘swiss made’ besinnen: Qualität. Qualitativ hochstehende Arbeit kann nur an qualitativ hochstehenden Arbeitsplätzen geleistet werden. Dem Druck, immer alles auch noch billiger haben zu können, müssen wir standhalten. Wir sollten stattdessen stolz sein auf die Qualität von ‘swiss made’. Und der Heimat, welche ihre Mitmenschen für voll nimmt und sie fair behandelt, kompromisslos den Rücken stärken.